Grass klagt gegen die Wahrheit

Günter Grass ist ernsthaft der Ansicht, dass er die Diskussion um seine Lebenslüge mit der Keule des Urheberrechts eindämmen kann. Er hat eine einstweilige Verfügung gegen die FAZ beantragt, weil die Zeitung zwei Briefe aus den Jahren 1969 und 1970 von ihm veröffentlicht hat. In den Schreiben forderte Grass den SPD-Politiker und Minister Karl Schiller auf, seine (Schillers) NS-Vergangenheit offenzulegen.

Die Briefe waren an das Büro des Ministers adressiert, berichtet Spiegel online. Außerdem sollen sie bereits in einer Dissertation zitiert worden sein. Dennoch meint Grass, die Briefe seien „persönlich“ gewesen und hätten nicht publiziert werden dürfen.

Da kann man wirklich nur noch staunen. Und hoffen, dass sich die Erben der Heydrichs, Himmlers, Görings und Franks nicht ein Beispiel an Grass nehmen. So könnte man ja glatt dafür sorgen, dass mit den Jugendjahren des Herrn Grass noch viel mehr wieder ins Dunkel abgleitet.

Der FAZ-Artikel