Auf der Suche nach Entertainment-Müll

Thomas Knüwer analysiert „den erschreckenden Misserfolg von Spiegel online“:

Spiegel Online ist ein Nischenprodukt. Mal lustig, mal interessant, sehr oft fehlerhaft, insgesamt ohne große Bedeutung. Man spricht nicht darüber. Große Enthüllungen gibt es keine. Damit ist Spiegel Online nicht allein: Eine ganze Reihe führender Medien bezieht seinen Inhalt sekundär, schreibt Agenturen und Zeitungen ab und sucht irgendwelchen Entertainment-Müll für seine Bildergalerien.

Das natürlich darf man so eigentlich nicht sagen. Egal, was man über Journalisten schreibt, hinterher wird man von ihnen doch nur verdroschen, weil man nichts verstanden oder mit den falschen Leuten gesprochen hat. Es ist ein bisschen so, als würde man sich einer Sekte nähern, die in internen Grabenkämpfen zwischen Redaktionen und Verlagen versunken ist.

Auch die Zahlen zur rechnerischen „Reichweite“ jedes Spon-Mitarbeiters sind interessant. 23.760 Besucher schafft nach Knüwers Berechnung jeder pro Tag; die Contentpower des gedruckten Spiegel bleibt außen vor. Diese Seite, auch ein Freizeitprojekt, hatte gestern 31.097 Besucher.