Tonlage

Eine Ex-Mandantin ließ mir ausrichten, sie halte gar nichts davon, wenn ich zunächst versuche, eine einfache Frage mit der gegnerischen Versicherung telefonisch zu klären. Da müsse direkt ein Schreiben raus, ein scharfes noch dazu.

Ich war verwundert, denn das Erstgespräch drehte sich zu 50 % um die möglichen Kosten (kein Rechtsschutz) – bei einem Streitwert von stolzen 300 Euro. Da bietet es sich doch an, es erst mal unbürokratisch zu probieren. Zumal im persönlichen Gespräch oft, wenn auch nicht immer, mit Versicherungssachbearbeitern schnellere Ergebnisse zu erzielen sind.

Nun ja, falsch getippt. Abgesehen vom Inhalt der Nachricht hat mich auch die berichtete Tonlage etwas skeptisch gemacht. Ich sah hier zwei Möglichkeiten. Höheres Honorar / Vorschuss / Schmerzensgeld fordern. Oder frühzeitig die Bremse ziehen und damit den Besuch bei einem geschmeidigeren Anwalt ermöglichen.

Wofür ich mich entschieden habe, steht im ersten Satz.