Staatsanwaltschaft mit leeren Händen

Schnell ermitteln, falls nötig sofort anklagen und möglichst rasch ein Strafgerichtsurteil erreichen– zu alledem ist nach der Krawallnacht nach dem Aufstieg von Fortuna 95 in Düsseldorf die Staatsanwaltschaft bereit. Ihr sind allerdings die Hände gebunden: „Uns fehlen belastbare Fakten und verlässliche Zahlen von der Polizei“, sagte gestern Behördensprecher Christoph Kumpa.

Damit ist die Möglichkeit verspielt, den 24 mutmaßlichen Gewalttätern etwa noch zum Wochenende den Prozess zu machen. Den gesetzlichen Weg dazu gibt es. Das „beschleunigte Verfahren“ wird in der Strafprozessordnung geregelt. Die geht von einem einfachen Sachverhalt aus. Und den sehen die Ermittler auch.

Es sind überwiegend deutsche Staatsangehörige aus dem Raum Düsseldorf im Alter von 15 bis 49 Jahren, die des Landfriedensbruchs, der gefährlichen Körperverletzung und des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte beschuldigt werden.

Speziell für diese Verfahren wurde bei der Staatsanwaltschaft eine Sonderdezernentin abgestellt. Jeanette Bold könnte nach Prüfung der Vorwürfe beim Amtsgericht ohne Anklageschrift auftreten, doch sie hat noch keine einzige Akte. Polizeisprecher Wolfgang Rodax: „Wir arbeiten mit Hochdruck!“ (pbd)