Müßige Diskussionen

Keine Ahnung, wo ich mein Online-Ticket für die Bahn verbummelt habe. Kurz vor  der Abfahrt im Düsseldorfer Hauptbahnhof stellte ich jedenfalls , dass ich den Ausdruck nicht dabei habe. Vom leidvollen Zuhören kenne ich die endlosen Diskussionen zwischen Reisenden und dem Zugpersonal der Bahn. “Ein Ticket auf dem Computer akzeptieren wir nicht.” Natürlich war ich schon mal abgeschreckt.

Selbstverständlich kann man – notfalls – auch das Online-Ticket auf dem Bildschirm zeigen. Immerhin hat der Schaffner ja die Möglickeit, die Auftragsnummer in sein Lesegerät einzugeben. Er kann also feststellen, ob das angezeigte PDF echt ist. Das klappt interessanterweise ja auch ständig bei schlechten Ausdrucken, auf denen der Barcode sich nicht scannen lässt.  Da muss der Schaffner auch die Auftragsnummer eingeben und kriegt den Status des Fahrgastes angezeigt. 

Allerdings sieht die Wirklichkeit ja anders aus. Die Bahn besteht, warum auch immer, auf einem Ausdruck. Ich bin kein Freund solcher Diskussionen. Vor allem nicht, wenn sich die Gegenseite auf Paragrafen und Dienstweisungen beruft, möglicherweise sogar noch zu Recht. Das mache ich für andere den ganzen Tag, das brauche ich privat dann nicht unbedingt.

Andererseits hatte ich aber auch keine Lust, mir noch ein neues Ticket über die Android-App zu kaufen. Klar, hätte ich mir die erste Fahrkarte erstatten lassen können. Aber der Aufwand dafür ist ja auch wieder ein Kapitel für sich. Abgesehen von den 15 Euro Bearbeitungsgebühr, die für ein zurückgegebenes Ticket fällig wird. 

Also versuchte ich mein Glück mal in der DB Lounge am Düsseldorfer Hauptbahnnhof. Ich hatte die leise Hoffnung, dass verlorene Online-Tickets irgendwie an der Tagesordnung sind. In der Tat: Mit der Auftragsnummer könne sie mir sofort das Ticket neu ausdrucken, erklärte die freundliche Mitarbeiterin. Die Nummer hatte ich mir schon notiert, und so war ich zwei Minuten später bestens versorgt mit einem Ausdruck meiner Fahrkarte. Nicht mal die 50 oder 70 Cent, die ein Ausdruck kostet, musste ich zahlen.

Das war mal ein erfreulicher, unkomplizierter Service. Meinen Zug habe ich übrigens nach problemlos gekriegt. Auf die eingebaute Verspätung der Bahn bei Temperauren unter 0 Grad war nämlich auch heute Verlass.