VERFOLGER IN DER KRITIK

Ich hatte vor einigen Tagen darauf hingewiesen, dass die Berliner Verfolgungsbehörden möglicherweise Gefallen an ihrem „System Hoyzer“ (einsperren, schmoren lassen, gegen umfassende Aussage Haftverschonung in Aussicht stellen) gefunden haben.

In Spiegel online kritisieren weitere Juristen die Verhaftung des 29-jährigen Schiedsrichters Dominik Marks, immerhin ausgestattet mit Arbeitsplatz, festem Wohnsitz, Ehefrau und Kind. Ihre Argumente sind samt und sonders nicht von der Hand zu weisen.

Was die namentlich nicht näher genannten Ermittler dagegen setzen, ist eher schwächlich. Albern ist vor allem der Hinweis, man habe mit der Verhaftung von Marks gewartet, bis die Angaben, die Hoyzer gemacht hat (um aus dem Gefängnis zu kommen) überprüft waren. Wenn die Angaben mittlerweile überprüft und bestätigt sind, besteht in diesen Punkten gerade keine Verdunkelungsgefahr mehr.

Letztlich stellt sich natürlich auch die Frage, wieso der Single Hoyzer, dem zumindest nach meiner Kenntnis eine viel größere Verstrickung in die Sache vorgeworfen wird, nach seinen Aussagen wieder freigelassen wurde. So groß kann die Fluchtgefahr ja selbst bei ihm nicht sein.

Logisch ist das nicht.

Nachtrag, passend zum Thema: Telepolis schildert detailliert, wie die Polizei beim Besuch des US-Präsidenten die „Herrschaft“ über Wohnungen ergriff – angeblich ohne Anweisung von oben.

(Danke an Florian für den Link.)