„Netbook“ als Marke geschützt

Udo Vetter hat sein Netbook mit in den Urlaub genommen. Aber mit was kommt er zurück?

Über diese Frage sollte er jetzt mal tüchtig am Strand grübeln. Denn geht es nach dem Willen der Firma Psion PLC, dann dürfen nur Computer der Firma Psion PLC Netbook genannt werden, schließlich hat Psion PLC als einstiger Pionier bei Mini-Notebooks die Markenrechte an dem Begriff Netbook.

Zwar produziert Psion schon längst keine Netbooks mehr, aber die Markenrechte sollen verteidigt werden. Deshalb hat eine Londoner Anwaltskanzlei laut mehreren Medienberichten, etwa bei Heise. de, Abmahnungen an Internetseiten-Betreiber verschickt, die den Begriff Netbook verwenden.
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Den Berichten zufolge ist die Abmahnung nicht kostenpflichtig, außerdem haben die Internetseiten-Betreiber eine Frist bis Ende März 2009 bekommen, ihre Seiten zu ändern.

Unklar ist mir, welchen Vorteil sich Psion davon verspricht. Vielleicht steckt dahinter einfach nur der Frust, vor Jahren die richtige Idee gehabt zu haben, die nun für andere Hersteller zu einem Riesengeschäft geworden ist. Für mich die noch spannendere Frage: Wie wird Netbook-Fan Udo Vetter reagieren? Dass er in weiteren Postings zu seinem treuen Begleiter jetzt nur noch von einem „Ultramobilen Internetzugangsgerät“ spricht, halte ich für eher unwahrscheinlich.

Denkbar erscheint mir, dass er einfach weiter bei Netbook bleibt, weil es zur journalistischen Freiheit gehört, Dingen einen Namen zu geben.

Nachtrag 29.12.
Die Anwaltskanzlei hat inzwischen eine Klarstellung veröffentlicht. Demnach seien Abmahnungsadressaten jene Webseiten gewesen, die den Begriff Netbook geschäftlich nutzen. Zwar wäre es Psion lieb, wenn Journalisten und Blogger einen anderen Gattungsbegriff benutzen würden; Klagen gegen Journalisten und Blogger seien aber nicht beabsichtigt.

Wörtlich:

Journalists and bloggers obviously have to use some term to refer to the new class of ultra-low cost portables – we’d rather they didn’t use ‘netbook’ now that they’re aware of Psion’s registered trade marks, and we hope that they too will transition to whatever term becomes the legitimate generic. But are we about to start a wave of lawsuits against journalists and bloggers? The answer is an emphatic ‘no’.

Dank an den Leser für den Link!