Die Inder und die Kinder

Die Bundesfamilienministerin hat ein Radio-Interview zu ihren Internetsperren gegeben und unter anderem folgendes gesagt:

Das oberste Ziel muss sein, die Täter zu stellen. Das ist Polizeiarbeit. Und das zweite entscheidende Ziel muss sein, die Quelle zu löschen auf dem Server, da, wo sie sind. Aber da gerät man an seine Grenzen, wenn der Server z.B in Indien steht. Ein hochkompetentes Land, was Computertechniken angeht, aber ein Land, das keinerlei Form von Ächtung von Kinderpornografie hat. Da können sie nicht mehr löschen.

Gleiches hatte Ursula von der Leyen auch schon Tage zuvor erklärt (Bericht).

Die Ministerin übersieht hierbei, dass in Indien jede Art von Pornografie streng verboten ist und bestraft wird, also auch Kinderpornografie. Überdies braucht man nicht lange zu googeln um festzustellen, dass Indien sogar besonders harte Gesetze zur Internetregulierung hat.

Ich weiß nicht, wer die Ministerin berät und sie mit Fakten versorgt. Es müssen Menschen sein, die noch nicht mitbekommen haben, dass Volksverdummung heute jedenfalls nicht mehr ohne Widerspruch bleibt.

(Weitere Meinung zum Thema)

Nachtrag: Ein Bürger schreibt an den indischen Botschafter

Nachtrag 2: O-Töne aus dem Interview bei netzpolitik.org.

Nachtrag 3: Es gab offenbar zwei Interviews mit der Ministerin. Radio Sputnik hat jetzt auch die Fassung online gestellt, aus der das Zitat stammt. Hier anhören.