Polizeicomputer: Bald läuft mehr als Sudoku

Solch einen finanziellen und organisatorischen Kraftakt bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen haben selbst erfahrene Beamte noch nicht erlebt. Innerhalb der nächsten Wochen werden sie 10.000 neue leistungsfähige Computer bekommen. Und dafür gerne die alten abgeben. „Damit ist keiner der insgesamt 30.000 Rechner älter als drei Jahre“, erklärte gestern Innenminister Ingo Wolf (FPD).

Die Umtauschaktion – Wolf spricht von einer Investionen in die Zukunft – kostet etwa 11,4 Millionen Euro. Vor drei Monaten hatten Beamte und Angestellte damit begonnen, ihre Daten zu sichern. „Wir hatten viel Arbeit damit“, berichtet Personalrat Harald Walter im Düsseldorfer Präsidium.

Doch das Innenministerium sorgt jetzt für Entlastung. Erstmals hat es ein Privatunternehmen mit der Vorbereitung der Computer und deren Auslieferung beauftragt. Die Geräte mit modernen Dual Core-Prozessoren und einem schnellen 2 GB-Arbeitsspeicher werden von einer Frankfurter Firma zentral nach den Bedürfnissen jeder einzelnen Polizeibehörde konfiguriert. Die Firma koordiniert dann auch die Auslieferung an 50 Behörden.

Dort wird der betriebsbereite PC direkt am Arbeitsplatz aufgestellt. „Jetzt muss nicht mehr jede Behörde selber in zeitaufwändigen Verfahren die Programme auf die Rechner spielen und dann anschließend aufstellen. Das spart Zeit und Personal, das an anderer Stelle gebraucht wird“, sagte der Innenminister. „In den eigen Reihen hätten wir das mangels Personal auch gar nicht geschafft“, kontert Herbert Uebler. Der Vize-Chef der Gewerkschaft der Polizei, sonst eher über Kreuz mit dem Minister, lobt ihn denn auch: „Diese Aktion kann ich nur begrüßen!“. (pbd)