Die Welt berichtet über Münteferings Wirkung auf Kopf und Herz der Wähler in Nordrhein-Westfalen:
Münteferings Kampagne verfängt nicht. …. Die Kapitalismus-Kritik trifft zwar den Nerv der Bevölkerung, wird aber auch als Wahlkampfinszenierung empfunden. … Wie Frank Plasberg der WELT sagte, fand die Mehrzahl der Zuschauer, deren Anrufe den WDR erreichten, die Thesen Münteferings „hochinteressant“. Allerdings habe ebenfalls eine Mehrheit der Anrufer die Kritik des SPD-Chefs mit dem Wahlkampf in NRW in Verbindung gebracht und deswegen nach dem Motto kritisiert: „Man merkt die Absicht und ist verstimmt.“ …
Der Duisburger Politologe Karl-Rudolf Korte sieht als Grund für die mangelnde Durchschlagskraft der Müntefering-Thesen im NRW-Wahlkampf den Widerspruch zwischen der Kapitalismuskritik und der realen Politik von Rot-Grün in Berlin. Nach Kortes Meinung sieht die Bevölkerung im Vorstoß Münteferings „eine bloße Inszenierung, der keine politische Entscheidung folgt“. Zwar liefere Müntefering Feindbilder, biete aber keine Positivbotschaften.
Laut Emnid kriegte Schwarz-Gelb trotz Müntes Geklopfe derzeit 51 Prozent der Stimmen. Sollte mein Lieblingspolitiker doch aufs falsche Pferd gesetzt haben?