ZWEI SCHRÄNKE

Angefangen haben wir 1995 mit zwei Aktenschränken. Im Laufe der Zeit wurden es dann sechs. Und obwohl alle erledigten Akten immer schnell ins Archiv wandern, ging gestern erstmals seit langem bei „H“ gar nichts mehr.

Meine Mitarbeiterin verwies außerdem auf die Aktenstapel in meinen Regalen. „Wenn Sie die mal komplett abarbeiten, sind wir sowieso am Ende.“

Da kann ich ihr zwar keine großen Hoffnungen machen. Aber zwei neue Schränke haben wir trotzdem sofort bestellt. Stellt sich nur die Frage: wohin damit? Freiraum gibt es im Sekretariat nicht mehr. Die einzige Möglichkeit wäre, das Regal für die diktierten Akten abzuschaffen. Die Diktate könnten vielleicht auf zwei oder drei Aktenschränken Platz finden. Klingt für mich aber nach programmiertem Durcheinander.

Eine andere Lösung wäre, je einen oder zwei Aktenschränke für Dauer- und Großmandate zu reservieren. Die könnten dann in den jeweiligen Büros Platz finden. Das wiederum hat den Nachteil, dass zusätzliche Plätze geschaffen werden, an denen sich eine Akte befinden kann.

Damit steigt allerdings das Risiko endloser Sucherei.

Am besten wäre es, wenn der Eigentümer mit seinem Wunschpreis für die Immobilie runter geht. Dann könnten wir die Wohnung über uns, die ohnehin demnächst frei wird, (teilweise) noch als Büro nutzen. Allerdings mache ich mir da nicht zu viele Hoffnungen, nachdem Kaufgespräche schon vor einiger Zeit kein Ergebnis brachten.

Eins kommt aber nicht in Frage. Umziehen. Dafür gefällt es uns hier zu gut.