Betonköpfe

Eigentlich wollte ich nur wissen, unter welcher Tagebuchnummer das Ermittlungsverfahren gegen meinen Mandanten geführt wird. Es gehört ja leider zu den Unsitten bei Polizeibehörden, weder Beschuldigten noch Zeugen das Aktenzeichen zu sagen. Von der Freundlichkeit, es auf einen Zettel zu notieren, wollen wir gar nicht reden.

Ich komme dann schon mal an Polizisten, die mich im ersten Satz mit dem Hinweis unterbrechen, dass sie am Telefon grundsätzlich keine Auskünfte geben. Interessanterweise sagte mir das vorhin genau der Beamte, der am Freitag meinen Mandanten zu einer Vernehmung „vorgeladen“ hat. Telefonisch, natürlich.

So was sehe ich gelassen. Ich frage nach dem Vorgesetzten. Ob er da ist. Ob ich ihn sprechen kann. In diesem Fall war das besonders wirksam. Denn es handelte sich um einen zugänglichen Beamten. So hatte ich den Herrn auch als Mandanten in Erinnerung. Wobei ich seinerzeit gar nicht wusste, dass er im Staatsdienst steht.

Jedenfalls habe ich jetzt nicht nur das Aktenzeichen. Sondern auch das Gefühl, dass ich demnächst auf eine etwas weniger betonköpfige Behandlung hoffen kann. Falls ich mal wieder nach etwas frage, was man den Betroffenen eigentlich auch gleich sagen könnte.