Auf Watch Berlin kommentiert ein Experte den Dopingsumpf im Radsport:
Es widert mich an. (…) Dass man diese Taten eingestanden hat – und zwar nur, weil man es musste, und dann auch nur teilchenweise, und wenn dann auch nur die Teilchen, die nicht strafbar sind, das war ein erster Schritt, aber noch lange nicht genug. Dass man aber keine Konsequenzen daraus ziehen wollte, aber auch nicht ziehen musste, das ist ein Thema, das nicht nur die Sportler, sondern uns alle betrifft.
In was für einer Welt leben wir eigentlich, in der der Betrüger – und es geht auch um Milliarden in diesem Geschäft – nachdem er einfach sagt ’sorry, ich hab ein bisschen gedopt, das war nicht in Ordnung‘ nach dem Motto „Illegal – scheißegal“ weitermachen kann, als wäre nichts passiert? Nein, ehrlich gesagt, es kotzt mich an. Dieser Sport ist versifft und verseucht, und der Klärungsprozess ist nicht einmal der Rede wert. (…) Die Tour de France und die Radfahrer, die sollten alle mal Pause in die Pause gehen. Und alle, die damit zu tun haben, sollten sich Gedanken über Heuchelei und Doppelmoral machen, vor allem auch das ZDF und die ARD.
Wir danken Dr. Michel Friedman für diese offenen Worte.