Schießerei in Neuss gibt Polizei Rätsel auf

Die Schießerei vorgestern im Neusser Einkaufspark „Rheincenter“ bleibt den Ermittlern vorerst ein ungelöstes Rätsel. Obwohl, wie berichtet, zunächst sechs beteiligte Männer chinesischer Herkunft unter Tötungsverdacht festgenommen worden waren und es auch Hinweise an der Teilnahme der Tat gab, beantragte der Düsseldorfer Staatsanwalt Andreas Stüve gestern gegen keinen einen Haftbefehl: „Es fehlt der dringende Tatverdacht, der ist nicht mit der erforderlichen Sicherheit nachzuweisen“, sagte er.

Dennoch werde wegen einer versuchten Tötung weiter ermittelt: „Wer in einer so belebten Gegend so oft schießt, nimmt den Tod anderer Menschen in Kauf“, wertet Stüve die Tat. Mehr als 10 Patronenhülsen sind gefunden worden. Dennoch steht die genaue Anzahl der Schüsse nicht fest, angeblich auch nicht das Kaliber der Projektile: „Wir haben keine Waffen gefunden“, sagte der Neusser Polizeisprecher Hans-Willi Arnold.

Er berichtete, die Personalien aller Beteiligten seien „durch Ausweisdokumente“ festgestellt worden. Weder die Kriminalpolizei in Düsseldorf noch das Bundeskriminalamt habe irgendwelche Erkenntnisse gespeichert, Vorstrafen seien nicht bekannt. Zwei der beteiligten Chinesen allerdings werden sich noch wegen illegalen Aufenthalts in Deutschland verantworten müssen. Von ihnen wurden vorsorglich Fingerabdrücke genommen. Die Mordkommission in Düsseldorf sucht noch immer Zeugen der Schießerei. (pbd)