Kairo statt New York: Der freie Journalist und Blogger Richard Gutjahr hat sich spontan entschlossen, die Situation in Ägypten zu beobachten und – für uns – zu berichten. Mit dem letzten Flug aus Israel kam er gestern in Kairo an. Die ersten Eindrücke und Fotos hat er schon online gestellt. Gutjahr wird auch twittern.
In Sachen Ägypten haben n-tv und N24 komplett versagt. Man kann sie ab sofort wohl getrost als Nachrichtensender abschreiben. Zur Berichterstattung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen kann ich nur sagen, dass ich mich über Al Jazeera English jedenfalls weit besser informiert gefühlt habe, zumal das mehrstündige Warten auf irgendwelche Brennpunkte und sonstige Sondersendungen wohl kaum dem Takt der Ereignisse in Ägypten gerecht wird.
Wie auch immer, Richard Gutjahrs Berichte werden eine Bereicherung sein und hoffentlich dazu beitragen, dass die Abschottungsstrategie der ägyptischen Machthaber nicht doch noch aufgeht. Gutjahr muss für seinen Einsatz aber nicht nur die Reisekosten (zu den explodierten Hotelpreisen siehe seinen Berricht) stemmen, sondern auch per Roaming ins Netz. Es dürften deshalb exorbitante Kosten auf ihn zukommen.
Ich habe Richard gerade über Flattr vorab das eine oder andere MB finanziert. So eine Zuwendung außer der Reihe geht ganz einfach, indem man sich über den Flattr-Button weiter ins Nutzerprofil klickt und dort den Donate-Button nutzt. Die Höhe des Betrages lässt sich dort frei wählen. Die Summe wird nicht auf das Flattr-Monatsbudget angerechnet, sondern direkt vom Guthaben abgezogen.
Bitte macht es mir nach.
Nachtrag 1: Al Jazeera meldet, fünf (später: sechs) seiner Journalisten seien in Ägypten verhaftet worden. (Mittlerweile sollen sie wieder frei sein.)
Nachtrag 2: Nico Lumma macht Richard Gutjahr als eitlen Selbstdarsteller runter.