Bis zu 15 Personen stehen derzeit im Verdacht, sich in Niedersachsen ihr zweites juristisches Staatsexamen erschwindelt zu haben. Sie haben möglicherweise Klausurlösungen bei einem Richter gekauft, der deswegen derzeit in Untersuchungshaft sitzt. Die Zahl wurde im niedersächsischen Rechtsausschuss genannt.
Derzeit überprüft eine Kommission die Prüfungsleistungen von knapp 2.000 Juristen, die seit 2011 in Niedersachsen Examen gemacht haben. Bislang seien 1.500 Fälle durchgearbeitet, wobei sich 15 Verdächtsfälle ergeben. Gegen den Richter, der für die Klausuren zuständig war, ist mittlerweile Anklage erhoben.
Auch die möglichen Täuscher haben wohl wenig Nachsicht zu erwarten. Die Landesregierung will Aberkennungsverfahren einleiten. „Korruption darf besonders in der Justiz keine Chance haben“, erklärte der zuständige Staatssekretär.