Abgehakt

Die meisten meiner Mandate rechne ich nach Zeitaufwand ab. Das bedeutet, dass ich nach jedem Bearbeitungsschritt eines Falles immer gleich notieren muss, wie viel Zeit ich gerade aufgewandt habe.

Wenn man sich daran gewöhnt hat, ist das ein purer Automatismus. Der allerdings auch mal fehleranfällig ist, wie ich vorhin feststellen durfte. Ich glich den Entwurf einer Endabrechnung für den Mandanten noch mal mit den bisherigen Zwischenabrechnungen ab. Und stellte fest, dass sich in die zweite Zwischenabrechnung ein Fehler eingeschlichen hat.

Für eine Verteidigungsschrift habe ich „05“ Minuten eingetragen. An guten Tagen bin ich zwar ganz flott, aber viereinhalb Seiten Text, rechtliche Ausführungen eingeschlossen, kann ich in der Zeit eigentlich kaum geschafft haben. Ich bin mir sicher, es waren in Wirklichkeit 50 Minuten.

Na ja, besser so rum, als wenn es aussieht, ich würde bei der Zeiterfassung schummeln. Den Einnahmeverlust hake ich wohl besser gleich ab. Die Sonne scheint ja trotzdem.