Großartig: Dienstleister druckt mir die E-Mails aus

Die Vorfreude auf das „besondere elektronische Anwaltspostfach“ (beA) entspricht ungefähr der Meinung über das heutige Wetter. Brrrrr. Jedenfalls unter den Anwälten, mit denen ich schon mal darüber spreche. Ab 1.1.2018 wird aber wohl oder übel eine Art passiver Nutzungspflicht eingeführt. Das heißt, über das beA zugesandte Nachrichten gelten möglicherweise als zugestellt, auch wenn man als Anwalt gar nicht in sein beA-Postfach guckt.

Für beA-Muffel, die sich das sperrige IT-Gedöns nicht antun, aber trotzdem keine Risiken eingehen wollen, zeigt sich jetzt ein wenig Licht am Horizont. Ein Dienstleister bietet nämlich einen beA-Service, der gleichermaßen simpel wie clever ist. Die Firma Soldan (jedem Anwalt bekannt als Lieferant von Aktenbögen, Vollmachten und den sonstigen Bürobedarf) nimmt ihren Anwalts-Kunden die leidige Aufgabe ab, selbst ins beA zu schauen oder mit einem mulmigen Gefühl zu leben.

Sollte sich nämlich wider Erwarten doch mal eine Nachricht in ein nur passiv genutztes Postfach verirren, druckt Soldan die Mail aus und schickt sie dem Anwalt per Briefpost zu. Das Ganze kostet 20 Euro im Monat, zuzüglich dem Porto für die einzelnen Nachrichten.

Es gibt ja ohnehin Stimmen, die dem beA das gleiche Schicksal prophezeien wie De-Mail oder der Gesundheitskarte. Der Abruf- und Ausdruckservice könnte also eine nervenschonende Alternative sein. Wenn das beA dann für tot erklärt wird, kann man ja wieder kündigen.