Um 12 Uhr hatte ich heute einen Haftprüfungstermin. Es ging darum, ob der Mandant wirklich bis zum Urteil in Untersuchungshaft bleiben muss.
Um 14 Uhr stand noch ein anderer Termin an. Der geplante Kaiserschnitt, mit dem die Lebenspartnerin des Mandanten Mutter werden sollte. Es ist das dritte gemeinsame Kind.
Was soll ich sagen? Die terminliche Situation war natürlich reiner Zufall, weil der Richter den genauen Entbindungstermin zunächst ja gar nicht kannte. Aber geschadet hat die Konstellation jedenfalls nicht. Der Mandant wurde von der Untersuchungshaft verschont.
Und was ist mit dem Baby?
Just als wir im Gericht saßen und über den Haftbefehl verhandelten, hat der Arzt den Kaiserschnitt kurzfristig verschoben. Das Baby soll jetzt Montag oder Dienstag auf die Welt gebracht werden. Irgendwie hatte ich mich schon gefreut, den Mandanten noch ganz schnell in die Klinik zu chauffieren, was ja fast schon filmreif gewesen wäre.
So ging es nur zu seiner Wohnung. Die beiden Kinder rechneten aber nun gar nicht damit, dass der Papa schon heute von seiner langen Auslandsreise zurückkommt. Auch die Szene war nicht schlecht. Es wurde viel geweint und gelacht.
Manchmal macht mir mein Job wirklich Spaß.