VIERMAL

In der Pressevorschau des Amtsgerichts Düsseldorf steht ein interessanter Termin:

6. Januar 2005
gegen 13.00 Uhr
Arno B. aus Düsseldorf,
(36 Jahre),
deutscher Staatsangeh. StrafRi

142 Cs 70 Js 2828/04 Raum A 153

wegen
Strafvereitelung

Am 12.06.2002 bat der Angeklagte in seiner Funktion als Verteidiger in einem Strafverfahren mit einem Schreiben an das Polizeipräsidium Düsseldorf zum Zwecke der Einsichtnahme um Übersendung der Ermittlungsakte. Die Akte wurde dem Angeklagten am 17.10.2002 übersandt. Obwohl der Angeklagte in der Folgezeit viermal, zuletzt am 02.01.2003, um Rücksendung der Ermittlungsakte an die Staatsanwaltschaft Düsseldorf gebeten wurde, kam er dieser Aufforderung nicht nach. Er hielt die Akte zurück, um zu erreichen, daß eine eventuell drohende Bestrafung seines Mandanten nicht nur unerheblich verzögert wird. Erst infolge einer Durchsuchung der Kanzleiräume des Angeklagten und der Beschlagnahme der gesuchten Akte am 10.05.2004 gelangte diese in den Gewahrsam der Staatsanwaltschaft Düsseldorf zurück.

Für mich klingt das mehr nach Schlamperei. Denn wieso bewahrt er die Originalakte weiter in seinem Büro auf und behauptet nicht einfach, sie zurückgeschickt zu haben? Das wäre doch der praktikablere Weg – wenn man so was schon mit seiner Berufsauffassung vereinbaren kann.

RATEN

Aus dem Schreiben an einen Gerichtsvollzieher:

Da die Schuldnerin Ratenzahlungszusagen mehrfach nicht eingehalten hat, sind wir mit weiteren Teilzahlungen nicht einverstanden. Wir bitten darum, der Schuldnerin ggf. die eidesstattliche Versicherung abzunehmen.

Tja, irgendwann hat jede Nachsicht ein Ende.

ANTRIEB

Wenn manch schreibfauler Blogger nichts mehr von sich hören lässt, fliegt er raus. Aus der OPML-Liste „German Blawgs“. Der Kollege Langenhan gewährt aber noch eine kurze Frist. Wer bis zum 7. Januar 2005 was postet, kann seinen Status retten.

NICHTS VORZUWERFEN

Sehr geehrter Herr Kollege,

in o.g. Angelegenheit vertreten wir Herrn D.

Unser Mandant fährt schon seit langer Zeit, etwa fünf Jahre, häufiger die Strecke Düsseldorf-Köln. Ihm ist bekannt, dass er ab Langenfeld ein weiteres Ticket benötigt. Unser Mandant hat sich in der Anfangszeit viele Male an den Schaffner gewandt, um nachzulösen. Jedes Mal erhielt er die Auskunft, er solle sich doch bitte setzen, der Schaffner komme sowieso durch den Zug und werde das Ticket ausstellen. Er könne im Zug warten, bis der Schaffner durchkomme.

Daran hat sich mein Mandant dann auch gehalten und nachgelöst, wenn der Schaffner durch den Waggon ging. Wenn die Deutsche Regionalbahn Rheinland GmbH über ihre Mitarbeiter solche Erklärungen abgibt, muss sie sich auch daran festhalten lassen. Herrn D. ist demnach nichts vorzuwerfen.

Ein erhöhtes Beförderungsentgelt wird mein Mandant deshalb nicht zahlen.

Mit freundlichen kollegialen Grüßen
Rechtsanwalt

MONOPOL

Das Briefmonopol der Post soll ab 2008 endgültig fallen, berichtet Focus online.

Das wäre fast eine gute Nachricht. Wenn man davon ausgehen dürfte, dass die privaten Dienste nicht nur billiger arbeiten, sondern Briefe auch a) tatsächlich und b) einigermaßen pünktlich zustellen. Bei den regionalen Anbietern herrschen da bislang eher italienische Maßstäbe, zumindest im Düsseldorfer Raum.

23 SMS

Nachdem mich die 23. SMS mit konfektionierten Weihnachtswünschen geweckt hat, knipse ich jetzt mein Handy aus. Kann man nicht generell zwischen dem 22. Dezember und 2. Januar auf den Empfang verzichten – und der Provider spendet die Gebühren für einen guten Zweck?

Nachtrag: Danke auch an alle Leser, die mir erst auf Grund dieses Beitrags einen Weihnachtsgruß simsen.

GRUESS-AUGUST

Möchten Sie keine Geburtstagsgrüße mehr von Cortal Consors bekommen,
antworten Sie bitte an
mailto:unsub-1472628679-3931013420@reply.cortalconsors.de

GOTT = EIN NERD

Seit langem mal wieder einen Gottesdienst besucht. Weil Sophie im Bambini-Chor singt. Ein Satz, den die resolute Pastorin aus der Bibel vorlas, hallte in meinem Hinterkopf. Daran konnte selbst eine Edelstahlmikrowelle mit Heißluft und Grill, die ich zu meiner völligen Überraschung wenig später unterm Weihnachtsbaum vorfand, nichts ändern:

„Gott schuf Himmel und Erde.“

Schon seltsam, wie diese Aussage mit neueren Ansichten (lesen! wozu ist Weihnachten da?) über die Entstehung der Welt und des Universums korreliert. Nur den Rauschebart muss man sich bei Herrn Gott vielleicht wegdenken. Aber den trägt ja jetzt ohnehin Harald Schmidt.

CICERO

Ich bin mir sicher, dass Cicero Ihnen Ihre Wochenenden und den Mandanten Ihrer Kanzlei eine etwaige Wartezeit gehaltvoll vekürzen wird.

Lieber Herr Chefredakteur Dr. Wolfram Weimer, vielen Dank für das kostenlose Probeheft. Aber bevor wir ein Abo bestellen, eine kurze Frage: Sind Sie wirklich sicher, dass unsere Mandanten zu Ihrem Blatt greifen, wenn sie auch ein wenig im neuen FHM blättern können?

Wir nicht.

ETAT 2005

So, die Pause ist vorbei. Ab jetzt werden wieder Rechnungen diktiert. Die „Gefahr“, dass noch jemand in diesem Jahr zahlt, dürfte sich in Grenzen halten.

STUNDENSATZ

Glück allein reicht nicht: Die Welt eines Managers ist voller Tretminen, die bei unbedachten Schritten das Privatvermögen des Betroffenen zerplatzen lassen können – Schadenersatz und persönliche Haftung sind die Stichworte.

Das manager-magazin fasst zusammen, warum Führungskräfte eine D & O – Versicherung haben sollten.

Gute Policen zahlen nicht nur die gesetzlichen Gebühren, sondern auch den Stundensatz des Verteidigers, wenn es um strafrechtliche Vorwürfe geht.

DRINGLICHKEIT HOCH

Mail des Versorgungswerks der Rechtsanwälte (Dringlichkeit: hoch):

Leider hat sich in den heutigen Versand der Benachrichtigungen bzgl. des
neuen Mitgliederrundschreibens der Softwarefehlerteufel eingeschlichen und es sind irrtümlicherweise E-Mails mit der falschen Personalisierung
verschickt worden. Sollten wir Sie also in der heutigen Mail irrtümlich mit dem falschen Namen angesprochen haben, bitte ich dies zu entschuldigen.

Ich bin in der heutigen Mail gar nicht angesprochen worden. Ich habe gar keine bekommen.