UNDER CONSTRUCTION

Viele Anwälte geben auf dem Briefbogen ihre Homepage an. Ich empfinde es bei unbekannten Kollegen immer als gute Gelegenheit, einen ersten Eindruck vom Kontrahenten zu bekommen. Ich schätze, dass bei jeder 4. oder 5. Seite die Meldung „under construction“ kommt. Oder sogar die Info, dass man zum Zutritt auf die Seite nicht autorisiert ist. Und das mitunter monate-, manchmal schon jahrelang.

Vorhin habe ich einen Kollegen auf seine Dauerbaustelle angesprochen. Er musste erst einmal seinen eigenen Briefbogen studieren. „Das ist doch fürs e-mail“, belehrte er mich. „Nein“, erklärte ich ihm, „die e-mail-Adresse steht in der nächsten Zeile.“ Da war er baff. „Wenn man also die Zeile eingibt, kommt man im Internet zu einer Seite, die von unserem Büro ist?“ „Theoretisch ja, aber da ist ja nichts.“ „Da muss ich aber mal was reinmachen lassen.“ „Oder die Zeile aus dem Briefbogen streichen.“ „Was kommt denn teurer?“

Na ja, auch ans Fax haben sich die Leute nur langsam gewöhnt.