Bei einem Alleinstehenden, der im Monat € 1.000,00 netto verdient, können Gläubiger € 10,40 pfänden. Das ergibt sich aus der neuen offiziellen Pfändungstabelle. Die Freibeträge sind mittlerweile so hoch, dass sich selbst ein Großteil der Schuldner mit Arbeit hinter den Freibeträgen verschanzen und „pfandfrei“ leben kann.
Das hat übrigens für Leute mit niedrigem oder mittlerem Einkommen indirekt negative Konsequenzen. Wir haben immer mehr Mandanten, die sich einfach nicht erklären können, warum ihnen ein Versandhaus nichts liefert. Oder ein Mobilfunkanbieter keinen Handyvertrag abschließen will. Von einem Autokauf auf Kredit ganz zu schweigen.
Da Schufa und ggf. Creditreform meist leidlich in Ordnung sind, bleibt eigentlich nur eine Erklärung: Großunternehmen selektieren ihre Kunden verschärft präventiv. Ich habe den Verdacht, dass dies mit der Einsicht zusammenhängt, dass im Ernstfall selbst bei einer Vielzahl von Berufstätigen nichts zu holen ist.