Das Hanfblatt, vornehmlich in sattem Grün gepinselt, ist ein weltweites Erkennungszeichen für Freunde speziellen Rauchgenusses. „Gebt das Hanf frei“ – Aufkleber werden im Stadtbild mit Priorität entfernt. Und wer ein Jutetäschchen oder einem Button mit dem Pflanzenlogo trägt, dürfte sich zumindest im öffentlichen Personenverkehr bevorzugter Kontrollen sicher sein.
Nun taucht der Hanf an ungewohnter Stelle auf: Niedersächsische Polizisten trugen bei einer großangelegten Verkehrskontrolle Anfang der Woche an ihren Uniformen Abzeichen, auf denen sich ein großes, sehr gesund aussehendes Hanfblatt ans deutlich kleiner geratene Landeswappen schmiegt.
Doch Niedersachsen gibt den Stoff nicht frei. Die Polizisten seien keine Fans, sondern Fahnder, berichtet der NDR. Das neue Abzeichen hebe nur hervor, dass sein Träger in Drogendingen besonders geschult ist – auf streng kriminalistischer Basis sicherlich.
Das Innenmnisterium weiß laut NDR allerdings von nichts. Dort kenne man nur die Bekleidungsordnung. Diese nenne als Abzeichen erst mal nur das Landeswappen. Bei der Stelle, die sich das Hanfblatt als sinnstiftend für Polizeibeamte ausgedacht hat, verweist man dagegen auf andere Grüppchen innerhalb der Behörde. Auch Taucher, Hundeführer und Sprengstoffexperten hätten ihre Abzeichen. Warum also nicht auch die „Spezialbeamten“ von der „Drogenerkennung“?
Bleibt abzuwarten, ob auch die rustikaleren Demo- und Fußball-Trupps bei der Polizei darauf drängen, dass ihre besonderen Fähigkeiten angemessen nach außen kommuniziert werden. Wasserwerfer-Silhouette, Schlagstock, Totenkopf oder vielleicht sogar ein heraushängender Augapfel wären dort sicher erste Wahl.