Kino inspiriert

Am Tatort eines Einbruchs in Wanne-Eickel überlegten Beamte sicher schon, wo sie diese Szene bereits gesehen hatten. Spätestens beim Pressesprecher der Bochumer Polizei machte es Klick. "Bang Boom Bang" heißt der Film, in den man sich versetzt fühlen konnte. In dem Streifen trennt sich ein Tresordieb bei der Arbeit einen Finger ab. Und genau dieses Bild bot sich den Einsatzkräften, die zu einem Bekleidungsgeschäft in Wanne-Eickel gerufen wurden.

Einbrecher hatten ein rückwärtiges Fenster aufgehebelt und waren ins Ladenbüro gestiegen. Dort hatten sie es auf einen schweren Tresor (1 m x 1 m) abgesehen. Der Abtransport durchs Fenster gestaltete sich aber schwierig. Bei der Aktion dürfte sich einer der Täter eine Fingerkuppe abgerissen haben. Die Fingerkuppe fanden die Polizisten am Tatort. Der Tresor war übrigens auch noch da.

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Der Tresor.

Die zuständige Bochumer Polizei sucht jetzt Zeugen. Womöglich ist sie bei ihrer Fahndung doch etwas zu sehr vom Krimikonsum berauscht. In ihrer Pressemeldung wendet sich die Polizei nämlich ausdrücklich auch an Ärzte, die jemanden mit so einer Fingerverletzung behandelt haben. Die Mediziner sollen sich beim Bochumer Polizeipräsidium als Zeugen melden. In Kinofilmen gilt die ärztliche Schweigepflicht vielleicht nicht. In Wanne-Eickel schon.

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Die Fingerkuppe. (Fotos: Polizei Bochum)

Nachtrag: Die Polizei hat den Verdächtigen anhand der Fingerkuppe identifiziert