Ohne 200 Gramm Jumbo-Erdnüsse von Ültje als Dessert hätte ich besser geschlafen. Aber immerhin waren die Nüsse deutlich besser als die DVD (Hellraiser 6 – Hellseeker).
Archiv des Autors: Udo Vetter
EGMR: FUNDSTELLEN
Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte werden von Amts wegen nur auf Englisch und Französisch veröffentlicht. Vielleicht ein Grund, warum die Urteile dieses wichtigen Gerichts in Deutschland relativ wenig Beachtung finden.
Diese Seite fasst jetzt die wichtigsten Fundstellen deutscher Übersetzungen zusammen. So ist es viel leichter, an den Text einer Entscheidung zu kommen.
BLOG ADDICT
#5. You faux “retire” from blogging. Having temporarily exhausted the emotional reservoir from which your personal blog has released, you post about retiring. Or a vacation. Or a hiatus. Or a sabbattacal. You say this will be permanent. Or last a month.
#6. You cave back into blogging in less than 72 hours. You candy pants blogging crack addict.
Auch die anderen Punkte enthalten einige Wahrheit :-)
TARIFE FÜR AUTOREN
Es gibt jetzt offizielle Regeln für die Vergütung von Buchautoren. Bei Hardcovern erhält der Autor zehn Prozent vom Nettoverkaufspreis. Bei Taschenbüchern die Hälfte. Auch für höhere Auflagen und „Nebenrechte“ sind konkrete Zahlen festgelegt.
SPIELZEUG
Auf diesem Weg herzlichen Dank an den anonymen Zusender eines ledernen, mit hübschen Nieten besetzten Sexspielzeugs zum Umschnallen. Ein tolles Teil, auch wenn wir uneins sind, ob es jetzt für Männer oder Frauen ist.
(Nein, kein Foto.)
FOR THE RECORD
In der Sache „Wir sind Papst“ haben die Beteiligten außergerichtlich einen Vergleich geschlossen. Über den Inhalt wurde Stillschweigen vereinbart.
AUSWEICHMANÖVER
Schnell folgenden Satz diktiert:
„Mit dem Vorschlag ist kein sachliches oder rechtliches Anerkenntnis verbunden.“
Länger gegrübelt, ob man ein Recht überhaupt anerkennen kann. Entweder hat man Recht. Oder nicht. Das ist doch eine objektive Angelegenheit. Ein „falsches“ Anerkenntnis würde also bedeuten, dass man Unrecht anerkennt. Ob das Unrecht damit zum Recht wird?
Den Satz wie folgt geändert:
„Mit dem Vorschlag ist kein Anerkenntnis verbunden.“
SCHWACHES BILD
Sind die Berliner Journalisten eigentlich alle Kuscher?
Zum zweiten Mal nach der Wahl in NRW steht der Kanzler vor ihnen, gibt eine Erklärung ab, die tausend wichtige Fragen provoziert. Aber die Damen und Herren Medienvertreter schweigen. Sie lassen Schröder, wie wahrscheinlich vorher vom Presseamt strikt „angeordnet“, einfach so abtreten.
Warum rufen Sie dem Kanzler nicht wenigstens ein paar Fragen zu? Damit er als das dasteht, was er derzeit ist: ein medialer Feigling. Sie könnten es ja auch ironisch verpacken, zum Beispiel mit dem Hinweis, dass vor ihm nicht nur Mikrofonständer stehen.
Aber so war das ein schwaches Bild. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Quelle: wulkan (www.wulkan-comic.de)
UM DIE ECKE GEFRAGT
Unser Callcenter (ab 16.30 Uhr) ruft mich auf dem Handy an.
„Ich habe Frau R. sei in der Leitung. Sie ist 75 Meter vom Büro entfernt. Ob sie noch dringend was abgeben kann, für Ihre Kollegin?“
„Klar, sie kann jederzeit was abgeben. Ich bin noch bis 20 Uhr im Büro. Aber sagen Sie ihr gleich, dass meine Kollegin nicht mehr da ist.“
Frau R. hat – natürlich – nicht geklingelt. Sie wollte offensichtlich doch nur ein bisschen plaudern…
KLINGT GUT
Jungfernstieg 27.
Tolle Adresse.
Aber auch in 12207 Berlin?
PREISERHÖHUNG
Passend zur Diskussion um Bankdienstleistungen und Gebühren öffnete ich gestern Abend ein Schreiben meines Geldhauses. Die Überschrift versprach „zusätzliche Leistungen bei Ihrem privaten Konto“. Toll, es folgten so dramatische Veränderungen wie kostenloser Monatsauszug (sowieso Pflicht, wie wir mittlerweile wissen), Karten- und Dokumentenservice, Echtzeit-Kontostand-Abfrage und „modernstes Online-Banking“.
Ach so, erst im vorletzten Satz und reichlich beiläufig rückt die Bank mit der Sprache raus: „Auf Grund dieser umfassenden Kontoleistungen beträgt ab dem 1. Juli 2005 der monatliche Grundpreis Ihres Kontos 4,49 Euro – fünfzig Cent mehr als bisher.“
Eine Preiserhöhung, verpackt in drei Lagen Watte. Besonders schlau finde ich das Rumgedruckse nicht – aber die Marketingabteilung wird es besser wissen.
BEFRISTUNG NUR SCHRIFTLICH
Wenn Arbeitsverträge befristet werden, muss dies schriftlich geschehen. Eine mündliche Befristung ist unwirksam, hat das Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz entschieden.
ALBERNHEITEN
“Bereits aus zeitlichen Gründen bitten wir Sie, uns mit den von Ihnen im Internet veranstalteten Albernheiten zu verschonen.” Mit diesen gewählten Worten reagiert die Rechtsschutzversicherung Concordia auf kritische Berichterstattung im RSV-Blog.
Ich wette, dass dafür noch jemand was auf den Deckel kriegt.
WAHLLOSER MEDIENKONSUM
Texte können per Mail oder auf einer 3 1/2-Zoll-Diskette eingeschickt werden.“
konkret 06/05, Impressum.
KAHLSCHLAG VERBOTEN
Bei Durchsuchungen, zum Beispiel in Anwaltskanzleien, dürfen nicht ohne weiteres sämtliche Daten beschlagnahmt werden. Das Bundesverfassungsgericht sieht vielmehr eine Pflicht der Strafverfolger, wichtige und unwichtige Daten zu trennen. Nur Daten, die für das Verfahren bedeutsam sind, dürfen zurückbehalten werden.
Erneut weist das Verfassungsgericht darauf hin, dass stets der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu beachten ist. Und erfreulicherweise stellen die Richter auch klar, dass es bei schwerwiegenden und willkürlichen Verfahrensverstößen sogar zu einem Verwertungsverbot kommen kann.
(Meldung bei heise online; Gerichtsbeschluss; danke an Mathias Schindler für den Link)