FOXIT VS. ACROBAT

Der Acrobat Reader ist zu sperrig? Ghostscript-View zu trist? Dann empfehle ich Foxit. „Small, fast, clean“ – ausnahmsweise wird mal nicht zu viel versprochen.

Witzig und nützlich ist die Typewriter-Funktion; damit lässt sich das PDF an beliebiger Stelle ausfüllen bzw. mit Notizen versehen.

KRIMINELLE AUTOFAHRER

Bloß weil ein Auto im Zusammenhang mit einer Straftat benutzt worden ist, darf nicht einfach die Fahrerlaubnis entzogen werden. Der Große Senat für Strafsachen des Bundesgerichtshofes hat festgelegt, dass im Einzelfall immer festgestellt werden muss, dass die charakterlichen Mängel des Täters auch tatsächlich die Sicherheit des Straßenverkehrs gefährden.

Der Fahrerlaubnisentzug als „Nebenstrafe“ hat mit dieser wichtigen Grundsatzentscheidung hoffentlich ausgedient. Jedenfalls werden es Richter künftig schwerer mit der Drohung haben, dass man ja auch mal über den Führerschein sprechen müsse.

Pressemitteilung des Gerichts (via Handakte WebLAWg)

FAVORITENSTATUS

Jetzt wird mir schon gedroht: „Meine Favoritenliste platzt aus allen Nähten; der law blog verschwendet Platz und sieht auch noch sch… aus. Also: Favicon her oder du fliegst (leider) raus.“

Ist in Arbeit. Bitte noch ein paar Tage Geduld.

BLINDE KUH IM „TERRORBUNKER“

Der Express berichtet über die Behandlung, die Düsseldorfs Ausbrecherkönig Jan Zocha vor seinen Gerichtsterminen erfährt:

Deshalb wird er morgens mit verbundenen Augen und Fußketten in Begleitung zweier vermummter Beamter zum Gefangenentransporter geführt. … Im Keller-Labyrinth des Hochsicherheitstrakts wird der Ganove dann wie beim Blinde-Kuh-Spiel gedreht, damit er die Orientierung verliert.

Wie war das noch im 1. Semester, Staatsrecht? Niemand, aber auch wirklich niemand darf zum bloßen Objekt staatlicher Gewalt gemacht werden.

VIERMAL

Ein Autohaus behauptet, bei Gebrauchtwagen dürfe der Verkäufer Mängel nachbessern. Das ist wohl richtig. Aber viermal? Mir waren als Grenze bisher zwei Nachbesserungen bekannt. Aber angeblich gibt es dazu sogar ein Gerichtsurteil.

Wir sind gespannt.

TOLLE MÖGLICHKEITEN

Date: Wed, 11 May 2005 02:39:09 +0200 (CEST)
From: „Euro Transfer“
To: … @gmx.info
Subject: Angebot

Sehr geehrte Damen und Herren,

unser Sonderangebot ist an alle, die neue Klienten gewinnen möchten, den Kundenkreis erweitern sowie erfolgreiche Werbeaktionen durchführen wollen, gerichtet !!!

Wir bieten Ihnen Datenbanken mit E-Mail-Adressen nicht nur deutscher sondern auch britischer, oesterreichischer und anderer Unternehmen an, die Hunderttausende von Einträgen enthalten. Die Datenbanken sind nach Branchen und Subbranchen gegliedert.

Der Versand von Angeboten per E-Mail ist eine der preisgünstigsten, wirkungsvollsten und schnellsten Werbeformen, dank derer Sie neue Käufer für Ihre Produkte und Dienstleistungen gewinnen können.

Die speziell für unsere Kunden erstellte Software -FastMailing 2.1.1 ermöglicht den Massenversand von Angeboten. Dank dieser Versandmethode sind Sie imstande innerhalb von wenigen Stunden hunderttausende von Empfängern mit Ihrem Angebot bekanntmachen!

Besuchen Sie unsere Webseite – http://www.eurotransfer.co.uk und überzeugen Sie sich selbst. Speziell für Sie haben wir attraktive Preispakete vorbereitet. Unser Sonderangebot ist zeitlich begrenzt.

Mit Erfolgswünschen verbleibt
Ihr EuroTransfer – Team

Vielleicht erklären solche Mails den mitunter rührenden Spam, der von deutschen Gartenbauern, Malermeistern und Getränkelieferanten kommt.

(Danke an Marcel M. für den Link)

KLEINE WÜNSCHE

Lieber Anbieter,

der du mir das Internet in meine Wohnung bringst. Alles was ich möchte ist ein Button. Um unkompliziert auf deine neue DSL-Flatrate zu switchen. Die ist nämlich einen Euro billiger als mein 5-GB-Tarif.

Vorweg: Ich bin keiner von denen, die eine Flatrate mit einer Flatrate verwechseln. Ehrlich, mehr als drei-, vierhundert MB rauschen bei mir normalerweise im Monat nicht durch die Leitung. Zumindest wenn ich deiner Statistik trauen darf. Aber wenn ich damit sogar Geld sparen kann, klingt „flat“ schon reizvoll.

Doch so einfach ist das nicht. Wenn ich meine Tarifwechsel-Optionen anklicke, teilst du mir mit, dass ich für die Flatrate meinen T-Online-Anschluss zu dir wechseln muss. Und eine Laufzeit willst du mir auch aufs Auge drücken. Zwölf Monate soll ich mich binden.

Das fällt mir schwer. Die Laufzeit des jetzigen Vertrages endet am 9. August. Dann kann ich auch zu anderen Anbietern wechseln. (Wenn ich darauf achte, dass man bei dir alles online bestellen, aber nur per Fax oder schriftlich kündigen darf.) Bei einer Firma, auf deren Seite ich gerade gesurft bin, kostet die Flatrate zum Beispiel nur 4,99 Euro im Monat.

Da würde ich gegenüber deinem Tarif sogar noch sparen. Fast 50 %. Aber das Geld hätte ich dir gegönnt. Wenn du mir den Wechselkram erspart hättest. Und diese neue Mindestlaufzeit. Von mir aus würde ich auch auf den WLAN-Router verzichten, den du mir unbedingt schenken willst. Eine etwas popelige Dreingabe übrigens, denn deine Konkurrenz verschenkt wenigstens einen Router mit eingebautem Modem.

Wie gesagt, so ein Button wäre einfach nett gewesen. Aber vielleicht sehen wir uns ja mal wieder – wenn der Vertrag mit deiner Konkurrenz ausgelaufen ist.

TASTENKOMBI

Acrobat Reader hat ein Problem und besteht darauf, beendet zu werden. So was passiert natürlich nur, wenn man im anderen Tab einen fast fertigen Blogeintrag stehen hat.

Ich werde künftig der Tastekombination Strg-A-C wieder mehr Beachtung schenken.

90 MINUTEN (ODER WENIGER)

Die spannendste Balkonlektüre gibt es heute an Kiosk oder Tanke. Der Spiegel erscheint zwei Tage früher und schildert „Schröders Endspiel“. Wenn nur die Hälfte stimmt, dürfte nicht mal ein vorzeitiger Spielabbruch ausgeschlossen sein.

THE SIMPLE LIFE

Nichts Neues, aber immer wieder wert, sich daran zu erinnern:

Wer sein Leben entrümpeln will, sollte mit dem eigenen Schreibtisch anfangen, sagt Werner Tiki Küstenmacher. Der Bestsellerautor erklärt im Interview mit manager-magazin.de, wie man Wichtiges von Unwichtigem trennt und sich auf das Wesentliche konzentriert.

AMTLICHER FEHLER

Ein Leser schildert folgendes Problem:

„Ich habe ein gebrauchtes Motorrad gekauft, das vor 11 Jahren aus den USA
importiert wurde. Beim Importieren wurde allerdings beim Übertragen der
Fahrzeugnummer in den Fahrzeugbrief ein Fehler gemacht (nur eine Stelle ist
unterschiedlich). Dieser Fehler ist 11 Jahre lang keinem aufgefallen.
Folglich ist es also so, dass ich einen Brief hatte, zu dem kein Motorrad
vorhanden war und umgekehrt.

Nun ist meine Frage, ob ich aufgrund dieses Sachverhaltes meine geleisteten Versicherungsbeitraege zurueckerstattet bekommen koennte, da die Versicherung sicherlich im Falle eines Unfalles auch nicht gezahlt haette, da ich ja eine nicht vorhanden Fahrzeugident versichert hatte und das potentielle Unfallmotorrad ja nicht versichert war.“

Nach meiner Meinung war das Motorrad schon versichert und die Versicherung hätte im Schadensfalll zahlen müssen. Die Versicherung ist doch immer (auch) an die Zulassung geknüpft, d.h. das jeweilige Kennzeichen. Das Fahrzeug wäre also identifizierbar gewesen.

Falls ich falsch liege, wird sich das sicher in den Kommentaren niederschlagen :-)

ALLES FALSCH

„Das Gericht erteilt der Klägerseite folgende Hinweise:

1. Die Zinshöhe ist nicht schlüssig dargetan. Es ist nicht ersichtlich, warum der Beklagte Unternehmer sein soll.

2. Die örtliche Zuständigkeit des AG Siegen dürfte fraglich sein. Die Voraussetzungen des § 38 Abs. 1 ZPO dürften nicht dargelegt worden sein.“

Schön, dass wir den Beklagten vertreten.

SÄKULARE TENDENZEN

„Na, schönen Feiertag verbracht? Sag‘ mal, welchen haben wir denn heute?“

„Heute ist, glaube ich… Wenn du willst, schlage ich es in der Wikipedia nach.“