MORGEN

Gestern Nachmittag, als ich ins Büro zurückkam, telefonierte meine Sekretärin gerade:

Morgen? Das geht leider nicht. – Morgen sind schon alle Termine vergeben. – Ich kann Ihnen morgen keinen Termin geben, weil morgen keine Termine mehr frei sind. – Wenn noch ein Termin frei wäre, würde ich Ihnen einen geben. – Wie wäre es mit Freitag? – Freitag ist gut? 15 Uhr? – Ja, 15 Uhr, Freitag. – Hallo, nicht morgen. Morgen geht es nicht um 15 Uhr. Der Termin ist Freitag, 15 Uhr. – Morgen geht es auch nicht um 16 Uhr, weil morgen gar nichts mehr frei ist. – Ich wiederhole es noch mal gerne: Freitag, 15 Uhr. – Ja, das ist jetzt Ihr Termin.

Heute Nachmittag um 15.37 Uhr stand der Mandant in der Tür und wollte mit mir sprechen. Er schwor Stein und Bein, dass er für heute 16 Uhr einen Termin vereinbart hat.

Ich habe ihn klaglos dazwischengenommnen und hoffe, dass mir meine Mitarbeiterin dafür ewig dankbar ist. Bis zum nächsten Telefonat mit dem Mandanten wäre auch schon nicht schlecht.