DIE BLÄGER

Aus Apple’s Dictionary, zitiert nach Laughing Squid:

a weblog: blogs run by twenty-something Americans with at least an unhealthy interest in computers.

(Danke an Thomas Bliesener für den Link)

ES SEI DENN

Kaum bist du mal nicht allein beim Sport, schenkt sie dir doch tatsächlich ein Lächeln. Es sei denn, sie meint den Trainer.

ROTSTIFT ONLINE

Das Provisorium als Abwechslung: Die Heiligenhauser Firma Helbako muss nach eigener Einschätzung mal die Homepage renovieren. Doch dafür ist leider keine Zeit – die aktuellen Kundenprojekte gehen vor.

Allerdings ist schon mal jemand mit dem Rotstift durchgegangen…

Nette Idee, oder?

So, und jetzt verklage ich den Laden :-)

OHNE LEERZEILE

Adressen sollen künftig ohne eine Leerzeile zwischen Straßenangabe und Postleitzahl/Ort geschrieben werden. Das hat das Deutsche Institut für Normung (DIN) beschlossen, und zwar auf Antrag der Deutschen Post. So berichtet es der Anwaltsreport (Printausgabe 4/2005).

Ich traue mich gar nicht, das ans Sekretariat weiterzugeben. Dort missachtet man ja schon seit Jahren beharrlich meine Bitte, nicht jede Adresse mit „Herrn“, „Frau“ oder sogar „Eheleute“ zu beginnen.

OFFENSIVER UMGANG

Anwälte in Ladenlokalen sind laut Welt sozusagen der letzte Schrei:

Die Idee: Kanzleien in gut erreichbaren Ladenlokalen unterbringen, feste und transparente Niedrigpreise für die Beratung anbieten und über eine Vernetzung zahlreicher Büros in unterschiedlichen Städten das Expertenwissen vieler Anwälte bündeln. … Interessant auch der offensive Umgang mit moderner Kommunikationstechnik – nicht nur sind alle Akten digital aufbereitet, auch Mandanten können ihre Erstberatung für 59,95 Euro via Internet bekommen.

Erst letzte Woche sah man Mathias Döpfner und Haim Saban, wie sie mit zufriedenen Gesichtern eine Juraxx-Filiale verließen. Ist mir ein Rätsel, warum die Welt das nicht erwähnt.

(Link gefunden im RA-Blog)

PAUSCHALVERDACHT ?

Die Kieler Polizei befragt 700 Personen als „Zeugen“, die sich am 5. Juni 2005 in der Nähe eines abgebrannten Marktes aufgehalten haben. Es handelt sich um Personen, die im fraglichen Zeitraum mit ihrem Handy telefoniert haben oder angerufen wurden. Ein Ermittlungsrichter hat angeordnet, dass Telefonunternehmen entsprechende Verbindungsdaten herausgeben müssen.

Wie die Kieler Nachrichten berichten, regt sich gegen diese Maßnahme Widerstand.

(Link gefunden bei Neues aus Schwabenheim)

KEINE SCHWARZEN

Stellenausschreibung für Sicherheitspersonal auf der IFA:

Der Auftraggeber sieht von der Einstellung farbiger Studenten ab, daher ist eine Bewerbung von schwarzafrikanischen HZM ohne Aussicht auf Erfolg.

Starker Tobak, wenn es kein Fake ist. Allerdings wird man als farbiger Bewerber dem Arbeitgeber rechtlich kaum ans Zeug flicken können. Das Gesetz sieht derzeit ausdrücklich nur ein Diskriminierungsverbot wegen des Geschlechts vor.

Das wäre wohl ein Fall für das geplante Antidiskrimierungsgesetz. Soweit ich weiß, ist es aber (noch) nicht in Kraft, sondern hängt nach dem ausgiebigen Parteienstreit in den letzten Monaten irgendwo im Räderwerk von Bundestag / Bundesrat.

Im öffentlichen Bereich gelten allerdings schon strengere Vorschriften. Viele Kommunen schreiben ihre Stellen ausdrücklich ohne Rücksicht auf Geschlecht, Rasse, Religion und sexuelle Orientierung aus (so eine gängige Formulierung). IFA klingt ja auch semi-öffentlich. Vielleicht kriegt die verantwortliche Firma über diesen Weg, was sie verdient – die fristlose Kündigung.

(gefunden bei Mario Sixtus)

MARCEL, DER ENTERTAINER

Marcel Bartels, der grandiose Alleinunterhalter mit Parteibuch, wird abgemahnt. Eine Bloggerin fordert ihn per Anwalt auf, sie nicht mehr zu verlinken und ihren Namen sowie ihre E-Mail- und Postadresse nicht mehr zu nennen.

Das ebenfalls abgedruckte Anwaltsschreiben nominiere ich hiermit für den Onlinerechtsaward 2005, Kategerie „Unschlüssiges Vorbringen“.

Tatkräftige Unterstützung in der Disziplin „Eigene Ansprüche zerschießen“ erhält der Anwalt ausgerechnet von seiner eigenen Mandantin. Die hat derzeit nichts besseres zu tun, als bei Bartels in den Kommentaren zu geifern – mit direktem Link zum eigenen Blog.

PERSONAL TRAINER

Morgen Abend, 18 Uhr. Premiere. Der „Personal Trainer“ und ich gehen es an. Die Vorbesprechung verlief vielversprechend. Ich hatte zunächst überlegt, meine Vorstellungen wie folgt auf den Punkt zu bringen: Nimm mich ganz hart ran. Da wir uns aber samstags trafen und ausreichend Zeit hatten, habe ich die Langversion gewählt.

Aus heutiger Sicht ist es unverzeihlich, dass ich nach gut zehn Jahren recht ordentlichen Trainings die Sache drangegeben habe. Das war Mitte 2003. Anderthalb Jahre später, nach dem Urlaub in Thailand, habe ich mich dann wieder im Sportstudio angemeldet. Aber leider ging mir nach zwei Wochen die Puste aus. Kann am Winter gelegen haben. Oder am Tsunami, der mich ziemlich berührte. Die Keule traf mich erst neulich wieder, als ich meine Papiere für die Steuer sortierte und die Rechnung vom „Magic Lagoon Resort“ in Händen hielt.

Einige erfreuliche Begebenheiten im zwischenmenschlichen Bereich führten vor anderthalb Monaten dazu, dass ich plötzlich Interesse daran verspürte, doch nicht zur Couchkartoffel zu verkommen. Seitdem habe ich es fünfmal die Woche geschafft. Zu trainieren. Allerdings dementierte ich bei Khalid entschieden, dass ich stämmige Schultern, keine Hühnerbrust und einen Waschbrettbauch haben will, um für die Zielgruppe attraktiver zu sein. Nein, mir geht es um den ganzheitlichen Effekt des Sports. Die aufhellende Wirkung auf das Gemüt. Ich habe es nicht ganz so schwülstig formuliert. Egal. Er hat mir ohnehin kein Wort geglaubt.

Jetzt steht erst mal der Plan, zunächst für zweimal eine Stunde pro Woche. Er möchte, dass ich dann noch einmal alleine gehe. Ich bin fest entschlossen, mindestens zweimal zu schaffen. Auf dem Programm steht zunächst effizientes Fitnesstraining. Ich hoffe, dass er mir meine kleinen Schwindeleien an den Geräten austreibt. Und mich durch seine Anwesenheit nötigt, nicht schon bei sieben oder acht Wiederholungen aufzugeben, wo vielleicht zehn oder zwölf drin sind.

Eher besorgt habe ich seine Ansicht zur Kenntnis genommen, dass man im Kardiobereich mehr machen sollte als zehn lustlose Minuten künstliches Treppensteigen. Er sagte was von Spinning, Laufen und Zirkeltraining. Aber nicht mal das hat allergische Reaktionen bei mir ausgelöst. Vielleicht ist mein masochistisches Potenzial größer als bisher gedacht.

Jedenfalls bin ich bester Dinge, was meine Zusammenarbeit mit dem Schinder von der Kö angeht. So nennt ihn übrigens der Mann, von dem die Empfehlung stammt.

LACHEND INS WOCHENENDE

Endlich mal eine vernünftige Kapitalanlage, sogar für Susi:

Es ist alles ganz einfach. Beispiel Susi S. (20, 90-60-90), ein blonder Männertraum aus Düsseldorf: “Ich weiß, ich müsste mehr sparen. Aber es fehlt doch vorne und hinten”, sagt die Kellnerin. Irrtum! Mit der Bild-Rente macht sie ein Vermögen, ohne wirklich verzichten zu müssen.

Der Trick: Statt täglich 50 Cent für Bild auszugeben und sonntags 1,40 Euro für die BamS, investiert Susi ab sofort z.B. in den Volksfonds, bekannt aus der Bild-Werbung (”Mit kleinen Beträgen zum Vermögen”)!

Die ganze Rechnung im FINBLOG.

OLD NEWS

Heute Morgen im Sparmarkt an der Golzheimer Straße eine Qualitätszeitung erstanden. Die F.A.Z. war nur leider vom 1. August.

Ich gehe mal davon aus, so was würde in Bremen eher nicht passieren :-)

OHNE KOMMENTAR

Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Koblenz vom 4. August:

Im November 2003 hatte die Staatsanwaltschaft Koblenz gegen einen 48-jährigen Mann aus Wissen Anklage wegen Mordes erhoben. Dem Angeklagten war zur Last gelegt worden, in der Nacht vom 08. auf den 09.09.2003 in Fensdorf seinen 72-jährigen Stiefvater erschlagen zu haben.

Die Schwurgerichtskammer des Landgerichts Koblenz konnte sich von der Schuld des Angeklagten, der die Tatbegehung bestritten hatte, nicht überzeugen und sprach ihn mit Urteil vom 26.03.2004 vom Vorwurf des Mordes frei.

Am Abend des 02.08.2005 meldete sich der 48-Jährige völlig überraschend bei der Kriminaldirektion in Koblenz und legte – nach seinen Angaben von Gewissensbissen geplagt- ein Geständnis ab. Hierauf gestützt hat die Staatsanwaltschaft Koblenz unter Vermittlung der Staatsanwaltschaft Mainz bei dem zuständigen Landgericht Mainz die Wiederaufnahme des Verfahrens beantragt. Die nunmehr mit dem Verfahren befasste 1. Strafkammer des Landgerichts Mainz hat auf Antrag erneut Haftbefehl erlassen.

(Link gefunden bei LiNO)